C2 – Prüfung in Deutsch: Tricks und Tipps

Du sprichst sehr gut Deutsch und hast vor, die C2-Prüfung des Goethe-Instituts oder ein TestDaf-Examen abzulegen?
Mit dem C2-Diplom – der höchsten Stufe des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GeR) – beweist du, dass deine Sprachkompetenz im Deutschen der eines Muttersprachlers gleichzusetzen ist, sowohl im schriftlichen als auch mündlichen Ausdruck und Verständnis.

Das ist eine gute Idee, denn ein C2-Zertifikat öffnet dir viele Türen in deinem Berufsleben.
Aber Vorsicht! Die rund 200 €, die du dafür bezahlen musst, lohnen sich nur, wenn du gut vorbereitet bist!!

Selbst einem hundertprozentigen Muttersprachler würde ich anraten, sich auf eine C2-Prüfung vorzubereiten, egal in welcher Sprache, denn in diesem Niveau wird praktisch vorausgesetzt, dass du die Sprache beherrschst.

Was auf diesem Level eigentlich getestet wird, ist deine Fähigkeit, in kognitiv anspruchsvollen Situationen angemessen zu reagieren. Im Klartext bedeutet das: ob deine PERSÖNLICHEN Sprach- und Abstraktionsfähigkeiten einem universitären Anspruch genügen.

Es genügt nicht, fliessend sprechen zu können und die Grammatik zu beherrschen:
– du musst über den Sprachgebrauch in unterschiedlichen Kontexten nachgedacht haben: es ist schliesslich nicht dasselbe, dich angemessen in einer Sitzung zu äussern als innerhalb der Familie; ein Geschäftsbrief folgt anderen Normen als eine SMS; wenn du Tabellen interpretierst benutzt du eine andere Ausdrucksweise als beim Erzählen von Märchen…
– du musst indirekte Mitteilungen verstehen können und fähig sein, in Kategorien zu denken und Inhalte zu systematisieren. Du musst also Übung im abstrakten Denken haben, denn auf C2-Niveau sollst du nicht Wörter erkennen sondern Konzepte erfassen.
– du musst unbedingt Übung im Erstellen gut strukturierter Texte haben, die sowohl kohärent als auch situationsangemessen formuliert sind (hiermit haben viele Schulabsolventen hierzulande Schwierigkeiten, da der Aufbau und das Verfassen von Texten im Unterricht anscheinend unzureichend erklärt und trainiert wird).
– und nicht zuletzt: du musst all das in Rekordzeit und unter Stress fertigbringen.

Darum ist es SEHR RATSAM, für die Prüfung -wie für einen Sportwettbewerb- zu trainieren: und sei es nur, um beim Examen keine wertvolle Zeit damit zu verlieren, die Aufgabenstellungen richtig zu verstehen.
Es ist sinnvoll, jedes einzelne Aufgabenfeld geübt zu haben (dabei helfen die kostenlosen Modell- und Übungssätze des Goetheinstituts oder die digitalen bzw. papierbasierten Testmodelle von TestDaf  – denn wenn du die deutsche Sprache beherrschst, kannst du das Training eigenständig zu Hause durchführen.
Sehr hilfreich ist es auch, sich die Prüfungsziele und -anweisungen durchgelesen zu haben: dann weisst du genau, worauf es bei jedem Test ankommt. Für Deutschlehrer, die auf solche Examen vorbereiten, ist die Kenntnis dieser Texte natürlich unerlässlich.
Also: setz dich hin und arbeite die Vorlagen durch: das erste Modell in aller Ruhe; den zweiten Modellsatz benutzt du dann, wenn du die wirkliche Prüfung simulieren willst, mit Blick auf die Uhr.

Ein kleiner Trick hilft dir, Zeit zu sparen: schreib deine Texte auf Papier im offiziellen Format und finde heraus, wie viele Wörter deiner Handschrift im Durchschnitt in eine Zeile/Seite passen. So kannst du einfach kontrollieren, ob du die verlangte Wörteranzahl schon erreicht hast bzw. deine Texte besser strukturieren.

Noch ein Hinweis: die Prüfungen scheinen ein bisschen kulanter bewertet zu werden, wenn du sie in deinem Land ablegst statt in Deutschland. Vielleicht liegt es daran, dass die Prüfer die Schwierigkeiten besser beurteilen können???

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