Methodische Reflexionen zur Historischen Bildkunde

svz70: Rainer Wohlfeil, Historische Bildkunde. Probleme - Wege - Beispiele, Berlin 1991

Rainer Wohlfeil
METHODISCHE REFLEXIONEN ZUR HISTORISCHEN BILDKUNDE.

Bilder sind historische Dokumente. Die geschichtswissenschaftliche Bedeutung dieser Zeugnisse vergangener Wirklichkeit ist vor allem an ihren Inhalt im weiteren Verständnis des Begriffs gebunden. Daraus folgert, dass in Abhängigkeit von der leitenden Fragestellung einem qualitativ schlechten Stich eine ebenso hohe Wichtigkeit und historische Aussagekraft eignen kann wie einem Gemälde von allgemein anerkannter herausragender künstlerischer Qualität.

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Bauernkrieg: Symbole der Endzeit?

1544 gestochener Kupferstich ACKER CONCZ. KLOS WVCZER. IM BAVERN KRIEG 1525 von Sebald Beham

Prof.Dr. R. Wohlfeil
BAUERNKRIEG: SYMBOLE DER ENDZEIT?

Gesellschaftliche Bewegungen bedürfen der Zeichen, Symbole und Bilder, die helfen zu integrieren, Identität zu schaffen, dauerhafte Bindungen zu vermitteln und aktives Han­deln einzuleiten; Abzeichen dienen neben Gebärden als äußerliche Erkennungsmerk­male. Zeichen, Symbole und Bilder im Kontext des deutschen Bauernkrieges von 1525 zu ermitteln, zu beschreiben und historisch zu erklären, stellt den ersten Schritt im Rahmen ihrer Analyse und Deutung dar. Die Aufgabe eines zweiten Schrittes ist es, mit dem methodischen Ansatz der Historischen Bildkunde nach ihrem Dokumentensinn zu fragen

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Kriegs- und Friedensallegorien

Peter Paul Rubens, Die Folgen des Krieges (1637)

Prof.em.Dr. Rainer Wohlfeil: KRIEGS- UND FRIEDENSALLEGORIEN

Auch Allegorien können historische Dokumente sein, als Quellen zu analysieren, historisch zu erklären und zu deuten mittels geschichtswissenschaftlicher Fragestellungen.
Unter den zahlreichen Fra­gen, die historisch an Bilder gerichtet werden können, spüre ich zwei ausge­wählten nach: Erstens, frage ich, vermittelten zeitgenössische Allegorien im weitgefaßten Sinne des Begriffs zeitgenössi­sche Deu­tungs­muster des Dreißigjährigen Krieges – etwa Aus­sagen zu den Ursachen oder über Urhe­ber, und wie erklärten sie ihn? Die andere Frage lautet: Zu welchem Zeitpunkt thematisierten Bilder die Sehnsucht nach Frieden und in wel­cher Weise reflektierten sie den Weg zum Frie­den?

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Frieden in der Kunst. Jan d. Ä. Brueghel und Hendrick van Baien d. Ä.:
Die Weissagungen des Propheten Jesaias

Jan Brueghel d.Ä. (1568–1625) & Hendrick van Baien d.Ä. (1573–1632): Weissagung des Propheten Jesaias (Alte Pinakothek, München)

Rainer und Trudl Wohlfeil
FRIEDEN IN DER KUNST.
Jan d. Ä. Brueghel und Hendrick van Baien d. Ä.: Die Weissagungen des Propheten Jesaias

In welcher Weise reflektiert das Werk von Jan Brueghel d.Ä. (1568–1625)  und Hendrick van Baien d.Ä. (1573–1632) „Die Weissagung des Propheten Jesaias“  die Friedensidee und Friedenshoffnungen in der Frühen Neuzeit?

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Landsknechte im Bild. Überlegungen zur ‚Historischen Bildkunde‘

Landsknechtsbild: Trommler von Sebald Beham, um 1540

Rainer und Trudl Wohlfeil
DAS LANDSKNECHTSBILD ALS GESCHICHTLICHE QUELLE
Überlegungen zur ‚Historischen Bildkunde‘

Zu den grossen Themen in der Kunst zählt in der ‚Bildnerei‘ auch der Krieg. Fülle, Formen und Verständnis seiner künstlerischen Bewältigung sollen hier nicht weiter behandelt, sondern nur ein Aspekt problematisiert werden – die Frage, welche Funktion die bildliche Darstellung des Kriegswesens in den Anfängen der Massenkunst besaß. Unter „Massenkunst“ verstehen wir jene Massenproduktion gedruckter Bilder, die sich seit dem 15. Jahrhundert aus der Verbindung von Holz- bzw. Metallschnitt und Buchdruck mit beweglichen Lettern entwickelte. Welche Möglichkeiten vervielfältigte Graphik als Mittel der Propaganda und Instrument des Kampfes barg, wurde in größerem Ausmaß erstmals während der deutschen Reformation offenkundig. Diese Graphik erweitert die Quellenbasis der Geschichtswissenschaft.

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Brot – Olivenöl – Kichererbsen
Eine Studie zur `Lebensqualität´ der Unterschichten im Spanien Karls III.

Brotdarstellungen - 1618 'El almuerzo' de Velazquez

Prof. em. Dr. Rainer Wohlfeil
BROT – OLIVENÖL – KICHERERBSEN
Eine Studie zur „Lebensqualität“ der Unterschichten im Spanien Karls III.

König Karl III. (1759 – 1788) gilt als aufgeklärter Monarch. Mit dem Begriff Aufklärung wird gemeinhin die Vorstellung verknüpft, daß der aufgeklärte Landesherr auch die Lebensbedin­gungen seiner Untertanen verbes­serte oder zumindest zu reformieren anstrebte. Gab es eine derar­tige Zielsetzung? Sah sich die Reformpolitik der absolu­tistischen bourbonischen Herr­scher Spaniens im 18. Jahrhundert und be­sonders Karls III. und seiner maßgeblichen Mitar­beiter im Rahmen ihrer Umgestaltung und Mo­dernisie­rung von Staat, Wirtschaft und Gesell­schaft vor eine solche zentrale Aufgabe gestellt?

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Kaiser Karl V. – Vom ‚burgundischen Ritter‘ zum ‚Ahnherrn Österreichs’

100 Schilling-Gedenkmünze Karl V

Prof. em. Dr. Rainer Wohlfeil,
KAISER KARL V. Vom ‚burgundischen Ritter‘ zum ‚Ahnherrn Österreichs‘

Die Münze Österreich gab am 21. Oktober 1992 eine Silberprägung zu 100 Schilling heraus, deren Revers – die Bildseite einer Münze – ein Bildnis Karls V. (1500-1558) zeigt1, während sich auf dem Avers – ihrer Wert­seite – Bildnisse Kaiser Ferdinands I. (1503-1564) und König Philipp II. von Spanien (1527-1598) befinden2. Diese Sondergedenkmünze ordnet sich ein in eine Millenium-Serie, mit der die Republik Öster­reich seit 1991 bis zum Jubiläumsjahr 1996 in acht silbernen und sechs goldenen Prägungen sowie einer ‚Kursmünze‘ an die 1000-jährige österreichi­sche Geschichte erinnerte. [ … ]

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Kaiser Karl V. – Ahnherr der Europäischen Union?
Überlegungen zum Verhältnis von Geschichte und Tradition

Prof. em. Dr. Rainer Wohlfeil
Kaiser Karl V. – Ahnherr der Europäischen Union?
Überlegungen zum Verhältnis von Geschichte und Tradition

Anläßlich der deutschen Gedenkfeier zum 400. Todesjahr Kaiser Karls V. im Jahre 1958 hatte Peter Rassow (1889-1961) in seinem Kölner Festvortrag zum Thema ‚Das Bild Karls V. im Wandel der Jahrhunderte‘ in ei­ner Reflexion über historische Legendenbildung gefolgert, „der historische Karl V. eignet sich nicht zur Galli­onsfigur für das Schiff der Europa-Bewegung“. Als beispielhaft für den Versuch, den Kaiser des 16. Jahrhun­derts (1500-1558) als Symbolfigur für die Europa-Idee des 20. Jahrhunderts zu verwenden, hatte er das Buch ‚Emperor of the West‘ von D. B. W. Lewis aus dem Jahre 1932 herangezogen [ … ]

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Las alegorias de la paz de la fachada occidental del palacio de Carlos V en Granada

Lám. 10, Granada, Palacio de Carlos V: portada de oriente, detalle Alegoría de la Paz

RAINER WOHLFEIL,
LAS ALEGORIAS DE LA PAZ DE LA FACHADA OCCIDENTAL DEL PALACIO DE CARLOS V
Un estudio sobre el significado político de las imágenes del palacio que Carlos I de España hizo construir en la Alhambra de Granada.

La presente investigación pretende realizar una interpretación profunda de las Alegorías de la Paz, esto es, los dos bajorrelieves de mármol, casi idénticos, que adornan el palacio de Carlos V y que se hallan en la portada de tres vanos de la fachada occidental, concretamente en los pedestales céntricos del portal principal [ … ]

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Kriegsheld oder Friedensfürst?
Eine Studie zum Bildprogramm des Palastes Karls V. in der Alhambra zu Granada

Prof. em. Dr. Rainer Wohlfeil
Kriegsheld oder Friedensfürst?
Eine Studie zum Bildprogramm des Palastes Karls V. in der Alhambra zu Granada

Gemeinsam sind Horst Rabe und mir nicht nur das Interesse an dem Zeitalter, das als Rahmenthema für diese Festschrift vorgegeben ist, sondern auch die intensivere Beschäftigung mit einer der Persönlichkeiten, die zur historischen Bedeutung der Epoche beigetragen haben – Kaiser Karl V. Wir haben uns bemüht, ihn nicht nur aus dem Blickwinkel deutscher Geschichte zu erfassen, sondern ihn auch aus seiner Einbindung in die spa­ni­schen Reiche zu erklären, zu verstehen und zu deuten. [ … ]

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Entfremdung und Annäherung.
Krise und Krisenbewältigung im Zeitalter von Reformation und Bauernkrieg, gespiegelt in Stationen deutsch-deutscher Diskussionen zur Deutung deutscher Geschichte des 16. Jahrhunderts.

svz72: Rainer Wohlfeil, Entfremdung und Annäherung, in: Krisenbewusstsein und Krisenbewältigung in der frühen Neuzeit-Crisis in Early Modern Europe

Prof. em. Dr. Rainer Wohlfeil
Entfremdung und Annäherung. Krise und Krisenbewältigung im Zeitalter von Reformation und Bauernkrieg, gespiegelt in Stationen deutsch-deutscher Diskussionen zur Deutung deutscher Geschichte des 16. Jahrhunderts.

Stationen deutsch-deutscher Diskussionen im Bereich der Geschichtswissenschaft hat 1989 Winfried Schulze dargestellt. Seine zentrale Fragestellung bedingte eine Beschränkung auf das Wesentliche und läßt die Ent­wicklung seit der Gründung der ‚Deutschen Historiker-Gesellschaft‘ in der DDR nach 1958 mit der Entfrem­dung und nachfolgenden Abschottung seitens der DDR-Geschichtswissenschaft ausklingen. Daß es aber in den Jahren zwischen den Historikertagen zu Bremen (1953) und Trier (1958) mehr Bereit­schaft gegeben hat, der Entfremdung durch deutsch-deut­sche Historikergespräche zu begegnen [ … ]

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